Neurodermitits

 

Der Begriff Neurodermitis setzt sich aus zwei Wortteilen zusammen: "Neuro" deutet auf die Beziehung der Krankheit zum vegetativen Nervensystem hin, "dermitis" steht für die sichtbare Entzündung der Haut.

 

Neurodermitits, das ist eine besondere Form des Ekzems, tritt meistens als trockene, gerötete Haut in Erscheinung, die jedoch auch schnell zum Nässen neigen kann. Oft sagt man, Armbeugen und Kniekehlen, das wäre so typisch für die Neurodermitis, aber in der Realität kann jede Körperpartie betroffen sein, eine richtige Logik gibt es da nicht. Ist die Haut lange entzündet, verdickt sie sich zur sog. Elefantenhaut. Aber was belastet am meisten? Der Juckreiz ist es, der Ruhe und Lebensqualität raubt.

 

 

Die Ursachen sind so vielfältig wie die Hauterscheinungen selbst. Ist eine Bereitschaft von Geburt an vorhanden, hat das Baby meistens Milchschorf, ansonsten kann die Neurodermitis auch jederzeit erworben werden, wobei Kinder und Jugendliche hier an erster Stelle zu nennen sind. Das schließt nicht aus, dass die Krankheit vielleicht erst sehr viel später Probleme macht. Ich hatte mal eine knapp 80jährige Patientin, bei der die Neurodermitis erst im hohem Alter ausgebrochen ist.

 

Zu dieser erblichen oder erworbenen Bereitschaft kommen verschiedene Auslöser und erst alles zusammen bringt dann das Fass zum Überlaufen und lässt die Krankheit ausbrechen. Nervliche Belastungen jeglicher Art, Nahrungsmittelallergien, die gestörte Darmflora durch Antibiotika oder Candida-Pilze, Schwermetallintoxikationen und andere Gifte lassen sich immer wieder als Verursacher finden.

 

Bei der Behandlung gilt hier der Satz: Je früher, desto besser. Am besten als Baby oder Kleinkind, die merken die notwendigen Umstellungen noch nicht so sehr und nörgeln deshalb wenig. Am Schlimmsten sind die Jugendlichen im Alter von 15 bis 18, weil es dort leider oft an der Bereitschaft zur Mitarbeit mangelt. Mit jenseits 20 sind sie dann allerdings wieder motiviert.

 

Was machen die Ärzte? Sie verschreiben meistens Salben mit Cortison, Fett und vielleicht auch Teer. Insgesamt bringen diese meist wenig Erfolg, da die Ursachen von innen kommen. Cortison wirkt zwar oft schnell, macht die Haut oberflächlich akzeptabel, schafft aber Abhängigkeiten und schädigt dauerhaft. Die Fettcremes täuschen der Haut ausreichend Fett vor, sie stellt ihre eigene Fettproduktion ein und wird beim Absetzen noch mehr austrocknen. Will man die Salben weglassen, werden sich die Hauterscheinungen meistens sofort und oft noch stärker als früher zeigen: aus diesem Teufelskreislauf heraus zu kommen ist nicht einfach, aber es ist möglich.

 

Wer sich für eine biologische Behandlung der Neurodermitis interessiert, muss zunächst eine andere Einstellung zur Haut bekommen. Die Haut ist nicht nur eine Decke, die den Körper überzieht, sondern ein vollwertiges Organ. Sie hat deshalb auch bestimmte Aufgaben zu übernehmen, z.B. reguliert sie die Körperwärme, schützt uns vor dem Eindringen schädlicher Bakterien, nimmt Berührungen und Temperatur wahr und kann unsere Gefühle ausdrücken.

 

Schon hier möchte ich erwähnen, dass es Zeit und Geduld braucht bei einer solchen Behandlung, schließlich kommen die meisten Patienten erst nach Jahren des Leidens und es ist unmöglich, den Organismus so einfach aus seinen eingefahrenen Gleisen heraus zu holen. Und ohne die konsequente Mitarbeit des Patienten geht es auch nicht, denn die macht einen Großteil der komplexen Therapie aus.

 

Vor der Behandlung steht  jedoch immer die Diagnose, d.h. wir unterhalten uns erst einmal ausführlich über die Entstehung und Entwicklung der Hautprobleme, werden dann eine Augendiagnose und eine bioelektrische Funktionsdiagnostik anschließen, um danach den Therapieplan zu erstellen, der je nach Alter des Patienten und Zeitdauer bzw. Intensität der Hautveränderungen variieren wird. Das Ziel ist eine schrittweise, systematische Umstellung im Stoffwechsel der Haut und in der gesamten psychovegetativen Steuerung zu erreichen, ein Weg, an dessen Ende die gesunde Haut steht.

 

Und wie sieht nun die biologische Therapie aus? Sie ist für jeden Patienten so individuell aufgebaut dass man sie kaum richtig beschreiben kann, deshalb nachfolgend nur eine Aufzählung von allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Über die einzelnen Behandlungsmassnahmen lässt sich dann unter "Behandlungsmethoden, oder... wie geht das eigentlich" nachlesen.

 

Konstitutionstherapie

Was ist Konstitution? Es ist unsere, in die Wiege gelegte

Bereitschaft zu bestimmten Krankheiten. Das heißt noch lange nicht, dass wir das nun als schicksalsgegeben hinnehmen müssen, denn die Konstitution lässt sich zumindestens stabilisieren, im Kleinkindalter sogar noch grundlegend verändern.

Dazu werden über Monate hinweg homöopathische Medikamente eingesetzt, die unsere Grundregulationsmuster wieder normalisieren helfen.

 

Ernährung und Flüssigkeit

Eine pauschale Diät für Neurodermitispatienten gibt es nicht. Natürlich sind da einige Dinge, die gemieden werden müssen, weil sie grundsätzlich den Hautstoffwechsel belasten, aber wenn man wirklich heraus bekommen möchte, was der Einzelne nicht verträgt, müssen die Nahrungsmittel mit Hilfe der EAV-Messung durchgetestet werden. Da ist gar nicht so schlimm und geht bei gut verpackten Proben, die der Patient mitbringen muss, recht zügig. So kann man in mehreren Testungen herausfinden, was versteckte Reaktionen verursacht und die Haut belastet.


Gleiches gilt für Getränke. Die Gesamttrinkmenge sollte bei 2-3 Litern pro Tag liegen, da die erhöhte Verdunstung von Flüssigkeit über die Haut ausgeglichen werden muss und die chronisch trockene Haut einfach mehr Flüssigkeit benötigt. Bei nässender Haut muss auch viel getrunken werden, schließlich geht hier ja auch viel direkt verloren.

 

Pilztestung und Darmtherapie

Viele Neurodermitispatienten haben Candida-Pilze. Ausführliches hierzu wieder unter "Behandlungsmethoden...."


Auch wenn kein Candida vorhanden ist, kann es nötig sein, den Darm zu behandeln. Die Zusammensetzung der Darmbakterien entscheidet ganz wesentlich über die Verwertung unserer Nahrungsmittel. Ist sie nicht Ordnung, gibt es Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Stoffwechselstörungen und die kann der Neurodermitiker gar nicht gebrauchen.

 

Umstimmungstherapie

Während für Kinder eine Behandlung mit Medikamenten zum Einnehmen ausreicht, braucht der Erwachsene meistens eine stärkere Therapiemaßnahme. Eine davon ist die Eigenblutbehandlung, die durch Zusätze von homöopathischen Medikamenten oder Thymus erst richtig wirkungsvoll wird.

 

Bioresonanztherapie

Sie unterstützt durch die veränderten Selbstheilungs- und Reparaturmöglichkeiten, die dem Organismus gegeben werden.

 

Salben

Ohne sie geht es zu Anfang gar nicht. Wir versuchen gemeinsam, eine langsame Umstellung von Cortison und Fett auf biologische Salben zu erreichen und machen einen konsequenten Entzugsplan. Nichts soll auf Biegen und Brechen gehen, sondern immer so langsam, dass die Umstellung keine Verschlechterung der Haut bewirkt.

 

Wenn Sie das jetzt bis hierher gelesen haben, wird Ihnen sicher klar werden, dass die Therapie der Neurodermitis kein Spaziergang sein wird, Zeit und Aufwand kostet, aber dafür die Möglichkeit auf ein Leben ohne Hautprobleme bietet.

 

 

 

 

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